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Lost Place Videografie — Die Ausrüstung

Weniger als 1 MinuteLesestoff für Minuten

Lost Place Videografie — Die Ausrüstung

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Wenn man über Lost Places spricht, denkt man meist zuerst an die Fotografie. Ein eingefrorener Moment, eine Aufnahme, die den Verfall oder die Atmosphäre eines Raumes festhält. Doch genauso spannend ist die Lost Place Videografie.

Bewegtbild fügt eine weitere Dimension hinzu: Geräusche, Bewegungen, das Spiel von Licht und Schatten im Wandel der Zeit. Während Fotografien oft künstlerisch, fast malerisch wirken, erzählen Videos kleine Geschichten, lassen Orte lebendig werden und transportieren Emotionen direkter.

Inhaltsverzeichnis



Zwischen Stand- und Bewegtbild in der Lost Place Videografie

Ich selbst komme ursprünglich aus der Fotografie. Fotos waren immer mein Medium, und Filme habe ich lange nur am Rande ausprobiert. Inzwischen tauche ich intensiver in die Videografie ein.

Ich habe zwar schon mehrere kleine Filme umgesetzt, doch ich lerne noch und vieles ist im Aufbau. Oft merke ich, wie schwierig es ist, vor Ort gleichzeitig an starke Fotos zu denken und zugleich das Videomaterial im Blick zu behalten. Da geht auch mal etwas verloren oder ich lasse bewusst die Kamera aus. Für mich ist es ein Prozess – ein Umbruch, in dem ich Schritt für Schritt versuche, beide Welten miteinander zu verbinden.

In der Szene überwiegt noch klar die Fotografie – auch weil es einfacher scheint, eine Kamera auf den Auslöser zu richten, als mit Framerate, Verschlusszeit und Ton zu hantieren. Laut einer Umfrage von 2022 nutzen über die Hälfte der Fotografierenden ihre Kamera ausschließlich für Fotos. Reines Videofilmen ist selten.

Dennoch wächst die Bedeutung: YouTube, Social Media, auch private Dokumentationen sorgen dafür, dass immer mehr Menschen zusätzlich filmen. Und während ein schlechtes Foto manchmal noch durch Atmosphäre gewinnt, ist ein Video ohne sauberen Ton und ruhige Führung oft schwer erträglich. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

Kameras für den Videodreh – meine Auswahl

Es sei gleich vorangestellt: Auch bei Videokameras gibt es keine ultimative Empfehlung. Jeder schwört auf etwas anderes, und genau genommen wird die Sache hier sogar noch verzwickter als bei der Fotografie. Neben den technischen Komponenten spielt bei Bewegtbildern immer auch die Art der Videos eine Rolle. Wer Vlogs dreht, braucht anderes Werkzeug als jemand, der Lost Places dokumentiert oder kleine Kurzfilme plant.

Für meine eigenen Projekte habe ich mir über die Jahre eine kleine, aber vielseitige Ausrüstung zusammengestellt. Kein High-End-Setup, sondern eher so ein „gut sortierter Werkzeugkasten“, aus dem ich je nach Situation das Passende ziehe. Im Zentrum stehen verschiedene Kameras, die sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen, sondern sich hervorragend ergänzen.

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Der Action-Allrounder

Meine erste Anschaffung in Richtung Bewegtbild war eine GoPro Hero 4. Damals faszinierte mich vor allem die Möglichkeit, Unternehmungen wie Skifahren oder Surfen direkt mitschneiden zu können. Ein klarer Pluspunkt ist auch ihre Robustheit im Wasser – speziell in der Unterwasserfotografie bräuchte man für eine „große“ Kamera schnell teures Zusatz-Equipment.

Auch wenn meine GoPro* inzwischen ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist sie immer noch meine erste Wahl für Action, enge Räume oder dynamische Bewegungen. Robust, klein und unkompliziert – ideal, wenn ich schnell reagieren muss oder das Wetter nicht mitspielt.

Die standardmäßig starre Linse kann in actionreichen Szenen ein Stilmittel sein, bei dokumentarischen Aufnahmen sorgt sie aber leider oft für ein etwas unruhiges Bild.


Der Kamerakumpel auf drei Achsen

Die DJI Osmo Pocket 3 ist für mich fast schon ein Gamechanger. Durch die eingebaute Stabilisierung gelingen mir flüssige, beinahe filmische Aufnahmen im Gehen. Gerade bei Lost-Place-Rundgängen ist das ein unschätzbarer Vorteil, weil ich nicht jedes Mal ein Stativ aufbauen muss.

Sie ist praktisch das Arbeitstier in meinem Werkzeugkasten – klein, handlich und zuverlässig. Mit ihr decke ich einen Großteil des Videomaterials ab, das ich für meine Projekte brauche.

Speziell die hier zu sehende DJI Osmo Pocket 3 Kreativ Combo* mit extra Akku, Tonstrecke und Stativ macht das Paket zu einem vollwertigen Begleiter. Cleaner geht es einfach nicht!

Das unterschätzte Leichtgewicht

Die kompakte Sony RX100 III* kann sowohl Foto- als auch Videoaufnahmen und überzeugt durch geringes Gewicht und handliches Format. Sie ist der perfekte Reise- und Tourenbegleiter. Ursprünglich hatte ich sie mir für das „leichte Reisegepäck“ und als Backup zugelegt – denn nicht immer muss der komplette Fotorucksack mit auf Tour.

Auch wenn dieses Modell schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist es für mich ein echtes Arbeitstier. Besonders spannend ist das verbaute 24–70 mm F1.8–2.8 Zeiss-Objektiv. Im Vergleich zu den neueren RX100-Modellen ist es im Weitwinkel lichtstärker – und genau das ist in verlassenen Gebäuden Gold wert.

Mehr als einmal konnte ich mit der RX100 III noch brauchbare Aufnahmen machen, wo andere Kameras längst ans Limit gingen. Manchmal lohnt sich eben der Griff zu einem älteren Modell, wenn es für den eigenen Einsatz schlicht besser passt.

Schwergewicht mit Anspruch

Heutzutage vermag praktisch jede DSLR zu filmen. Meine Nikon D300 war damals das erste Modell der Baureihe, das auch Videoaufnahmen beherrschte. Mittlerweile findet man im aktuellen Sortiment wohl kaum noch eine Kamera, die es nicht kann. Der große Vorteil: die Wechselobjektive. Doch wer sie zum Filmen nutzt, merkt schnell, dass es für ein stabiles Bild eines Gimbals (Feiyu SCORP Mini)* bedarf – und der macht das Ganze gleich wieder unhandlich und schwer. Das ist klassisches Equipment für semiprofessionelles Arbeiten.

Grundsätzlich sollte man sich die Frage stellen: Möchte ich mit nur einem Gerät arbeiten, das beides abdeckt, oder lege ich den Fokus bewusst auf eine Aufnahmeart und setze dort auf ein qualitativ besseres Spezialgerät?

Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle auch noch das Smartphone erwähnt. Viele aktuelle Modelle bieten mittlerweile erstaunlich starke Videofunktionen und liefern qualitativ hochwertiges Material.

Letztlich hängt die Wahl der Kamera(s) von deiner bevorzugten Arbeitsweise ab – und davon, was du am Ende daraus machen möchtest.

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Gedöns, das wirklich was taugt

Wie ich schon beim Artikel zur Fotoausrüstung gesagt habe: Neben der eigentlichen Kamera gibt es reichlich nützliches – und noch mehr überflüssiges – Zubehör. Ein paar Dinge, die sich bei mir wirklich bewährt haben, möchte ich an dieser Stelle vorstellen.

Bei Actionkameras sind es vor allem die unterschiedlichen Mountsysteme*, mit denen sich die Kamera in nahezu jede erdenkliche Position bringen lässt. Der „Handler“ – ein schwimmender Handgriff für meine GoPro – hat sich im und unter Wasser schon mehr als einmal als Gold wert erwiesen.

Spannend wird es, wenn man mit zwei Geräten gleichzeitig unterwegs ist. Schnell stellt sich die Frage: Wohin mit der Videokamera, wenn man gerade ein Foto machen möchte? Meine Hauptkamera hängt bei mir am Schultergurt – praktisch beim Filmen, aber andersherum schon kniffliger. Für die Osmo Pocket 3 habe ich deshalb den praktischen Rucksackhalter von DJI* schätzen gelernt. Spätestens wenn man die „Autobelichtung“ der Osmo verlässt, wird auch das ND-Filter-Set* zum unverzichtbaren Helfer. Sie sorgen dafür, dass man auch bei hellem Licht mit filmischen Verschlusszeiten arbeiten kann. Dank der magnetischen Halterung sind sie im Handumdrehen montiert – und sehen fast so elegant aus, als hätte James Bond sie erfunden.

Große und schnelle Speicherkarten sind Pflicht, denn Video verschlingt Daten wie nichts anderes. Kleine Griffe, Stative oder im Bedarfsfall ein Gimbal erleichtern das Handling. Und was nie fehlen darf: zusätzliche Akkus oder eine Powerbank. Nichts ist ärgerlicher, als mitten im spannendsten Dreh plötzlich ohne Energie dazustehen – das fühlt sich an wie ein Roadtrip ohne Tankstelle.



Geflügelte Kameras

Ein eigenes Kapitel verdienen eigentlich die Drohnen. Moderne Modelle bringen heute eine erstaunlich gute Videotechnik mit: ultra-stabilisiertes 4K-Material, das schon fast an Kinobilder erinnert. Damit eröffnen sich fantastische Perspektiven, gerade bei größeren Arealen oder schwer zugänglichen Ruinen.

Spannend ist auch, wohin die Entwicklung geht: Die neue DJI Neo startet und landet mühelos auf deiner Handfläche und filmt dich selbstständig im Fokus. Für Vlogs oder dynamische Szenen im „Feld“ ist das ungemein praktisch und eröffnet Perspektiven, die man bisher kaum umsetzen konnte.

Natürlich bewegen wir uns mit Drohnen schnell auch im Bereich von Vorschriften, Lizenzen und Regeln. Das Thema ist groß genug für einen eigenen Artikel – den hebe ich mir für später auf. Für den Moment sei nur gesagt: Drohnen können das Bildmaterial enorm bereichern, sind aber kein Muss für den Einstieg.

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Unterm Strich …

… lässt sich sagen: Wer in der Lost-Plase-Szene neben Fotos auch Videos aufnimmt, bekommt ein breiteres Spektrum an Eindrücken und Erinnerungen. Mit einer klugen Auswahl an Geräten – klein, vielseitig, robust – lässt sich schon jetzt viel erreichen.

Derzeit ergründe ich sehr intensiv die verschiedene Themen der Videografie, von Techniken, Stilen bis hin zur Dramaturgie eines Films ist alles dabei. Einen kleinen Eindruck davon wird es im nächsten Teil der Serie geben.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Werbelinks, gekennzeichnet mit einem (*)

Die gesamte Artikelserie:
Teil 1: Die Faszination der Lost Place Fotografie
Teil 2: Lost Place Fotografie – Der Kodex
Teil 3: Vergessene Orte entdecken: Tipps zum Auffinden von Lost Places
Teil 4: Lost Place Fotografie – Die Kameraausrüstung
Teil 5: Lost Place Videografie – Die Ausrüstung

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