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Lost Place Fotografie — Die Kameraausrüstung

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Lost Place Fotografie — Die Kameraausrüstung

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In den ersten drei Teilen der Serie “Lost Place Fotografie” haben wir das Thema noch sehr theoretisch betrachtet. Bevor du dich jetzt in dieses Abenteuer stürzt, lass uns einen Blick auf die benötigte Ausrüstung werfen.

Denn mit den richtigen Werkzeugen kannst du die Magie dieser Lost Places richtig einfangen und unvergessliche Bilder schaffen.

Inhaltsverzeichnis

Entscheidend für gelungene Fotografiene ist die richtige Kameraausrüstung - Meine Niko D200 mit passendem Objektiv und Schultergurt

Die Kameraausrüstung

Heutzutage gibt es nur wenige Aktivitäten, die ohne jegliche Ausrüstung auskommen. In unserem Fall braucht es jedoch das eine oder andere Zubehör. Schließlich treffen hier genau zwei bis drei Genres aufeinander.

Auf einer Seite steht die Fotografie und Videografie, bei der man sich leicht in diverses Zubehör verlieben kann. Auf der anderen Seite findet ein großer Teil dieser Aktivitäten im Freien statt, was unter Umständen die Anschaffung spezieller Outdoor-Ausrüstungsgegenstände erfordert.

Also, lassen Sie uns einen Blick auf die wichtigsten Utensilien werfen, die Du auf einem Lost Place dabeihaben sollten:

Die Kamera

Das wohl wichtigste Equipment in der Fotografie ist natürlich die Kamera. Und genau hier liegt der erste Knackpunkt. Heutzutage gibt es so viele verschiedene Modelle und Marken, dass es schwierig ist, dir die Eine zu empfehlen.

Jeder Hersteller bietet in der Regel mindestens drei Produktlinien an, die sich am häufigsten in Kompaktkameras, Einsteiger- und Profi-DSLR-Modellen unterscheiden und somit auch den Preis bestimmen.

So kommen bei einem Hersteller schnell an die 30 bis 40 Modelle zusammen. Daher werde ich hier auch nicht über die „perfekte“ Marke spekulieren – darüber streiten sich die Geister schon seit Ewigkeiten. Egal, ob du nun „Nikorianer“ oder „Cansianer“ bist oder wirst, entscheidend ist, dich für eine Marke zu entscheiden und dann dein Zubehör auf diese auszurichten.

Ich für meinen Teil bin schon seit Jahren ein überzeugter „Nikorianer“. In den analogen Zeiten habe ich mit einer Nikon 400 angefangen, meine ersten Fotos zu schießen. Im Laufe der Jahre ist dann auch mein Zubehör für Nikon gewachsen.

Mein persönlichen Favoriten, mit denen ich aktuell fotografiere, sind die D200 und D300. Beide schon etwas ältere Modelle, aber immer noch sehr zuverlässig. Mit regelmäßiger Wartung und sorgfältigem Umgang muss es nicht immer das neueste Modell sein, um fantastische Fotos zu machen – vor allem nicht, wenn du gerade erst in dieses Metier einsteigst.

Genau genommen unterscheiden sich die großen Kameramarken nicht wesentlich voneinander. Letztlich ist es deine persönliche Präferenz, für welche Marke du dich entscheidest. Grundsätzlich kannst du mit jeder DSLR (oder analogen Varianten) in diesem Bereich der Fotografie großartige Bilder machen – keine Frage!

Ich bin auf Touren auch schon Leuten begenet, die mit einer alten Polaroit-Kamera fantastische Bild geschossen haben, die letztlich ihren ganz eignen Charme hatten.

Wenn du allerdings tiefer in die Materie einsteigen willst, solltest du ein wenig in deine Ausrüstung/Zubehör investieren. Daher hier ein paar grundlegende Überlegungen, was deine Kamera mitbringen sollte:

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Auch ein wichtiger Bestandteil in Deiner Kameraausrüstung, ein stabiles Stativ
Die BKT Taste an einer Nikon DSLR Kamera

Wechselobjektive

Vor Ort wirst du auf die unterschiedlichsten Arten von Motiven treffen, die eine spezielle Objektivauswahl erfordern. Daher ist eine Kamera mit Wechselobjektiven sinnvoll. Eine Kompaktkamera macht hier wenig Sinn. Welche Art von Objektiven für dich relevant sind, schauen wir uns weiter unten genauer an.

ISO

Gerade in Gebäuden fotografierst du oft unter schwierigen Lichtverhältnissen. In diesem Zusammenhang ist ein großer ISO-Bereich an deiner Kamera von deutlichem Vorteil.

Schwenkbares Display

Ein schwenkbares Display hat sich als sehr nützlich erwiesen. Einige Motive erfordern ungewöhnliche Kamerapositionen, sodass das klassische Fokussieren durch den Sucher nicht immer möglich ist. Spätestens, wenn du dich in einem engen Raum befindest, wirst du ein schwenkbares Display zu schätzen wissen.

Externe Anschlussmöglichkeiten

Für einige fotografische Techniken, insbesondere in der HDR-Fotografie, sollten externe Anschlussmöglichkeiten an der Kamera vorhanden sein. Ein Beispiel dafür ist der Fernauslöser. Manuell per Kabel oder per Funk funktioniert beides, allerdings würde ich persönlich die manuelle Variante empfehlen, da Funkfernbedienungen oft sehr richtungsabhängig sind. Da kann es leicht passieren, dass du dir selbst im Weg stehst.

Belichtungsreihen

Die Kamera sollte eine sogenannte Bracketing-Funktion haben, die es dir erlaubt, von einem Motiv eine Belichtungsreihe zu erstellen. Das ist eine Voraussetzung, um später die Bilder in einem HDR-Workflow zu bearbeiten. Sollte deine Kamera diese Funktion nicht bieten, bleibt dir immer noch das zeitlich versetzte Auslösen. Das verkompliziert jedoch den Prozess erheblich, besonders bei Belichtungsreihen.

„Wo viel Licht ist, ist starker Schatten“

Johann Wolfgang von Goethe

Objektive

Heutzutage erhält man beim Kauf einer DSLR-Kamera oft schon ein erstes Objektiv dazu. In der Regel handelt es sich dabei um ein “Allrounder-Objektiv”, das einen gewissen Weitwinkel-, Normal- und kleinen Telebereich abdeckt. Damit kannst du auf jeden Fall schon einmal starten.

Der Nachteil solcher Objektive ist jedoch, dass je mehr Bereiche ein Objektiv abdeckt, desto mehr Licht für ein optimales Foto benötigt wird. Werte von F 2.8 bis F 4.6 (die F-Zahl steht für „Focal Length“) sind bei solchen Objektiven keine Seltenheit. Bei vielen Motiven stößt du mit diesen Objektiven schnell an die Grenzen des Machbaren und wirst feststellen, dass sie nicht für alle Aufnahmesituationen ideal sind.

Die Motive, die du auf deinen Touren anvisierst, bewegen sich meist im Normalbereich (50–80 mm) und im Weitwinkelbereich (21–35 mm). Bei diesen Objektiven ist auch die Lichtstärke entscheidend. Hier sprechen wir von Werten zwischen F 2.1 und F 2.8.

Wenn du über den Zukauf von Objektiven für diesen Bereich nachdenkst, sollten es Objektive mit einer kleineren Brennweiten-Bandbreite sein (z. B. Weitwinkel 21–28 mm oder 28–35 mm), die in der Regel deutlich lichtstärker sind.

Kennst du deine bevorzugten Motive, lohnt sich auch die Investition in eine Festbrennweite, wie etwa ein 80-mm-Standardobjektiv. Solche Linsen haben in der Regel die niedrigsten Blendenwerte und eignen sich hervorragend für Motive mit wenig Licht.

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Zubehör

Schaut man auf die offiziellen Webseiten der einzelnen Hersteller, wird schnell klar, dass der Zubehörmarkt oft weitaus größer ist als das Angebot an Kameramodellen. Natürlich haben all diese Zubehörteile ihre Berechtigung, aber ob man sie wirklich alle braucht, ist eine andere Frage. Deshalb konzentrieren wir uns hier nur auf die wirklich wichtigen Dinge.

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Fotorucksack

Die Betonung liegt hier wirklich auf Rucksack! Bei meinen ersten Touren war ich noch mit der klassischen Kameratasche unterwegs. Meine Erkenntnis daraus und warum ich schließlich zum Rucksack gewechselt bin: Platzbedarf, Tragekomfort und Bewegungsfreiheit.

Eine Kameratasche hängt dir immer einseitig über der Schulter. Das kann auf längeren Touren schnell Schulter und Rücken belasten. Zudem bietet eine Tasche nicht den gleichen Halt am Körper wie ein Rucksack. Sie rutscht oft nach vorne auf den Bauch und behindert dich bei deinen Bewegungen.

Es ist einfach nur lästig, die Tasche ständig zurück auf den Rücken zu schieben. Hier punkten die Vorteile eines Rucksacks eindeutig.

Stativ

Auch wenn Motive an einem Lost Place unbeweglich sind, sollten die meisten Aufnahmen mit einem Stativ gemacht werden. Zum einen wegen der bereits erwähnten schlechten Lichtverhältnisse und zum anderen für die HDR-Technik. Letztere erfordert absolut identische Bilder in einer Belichtungsreihe – das ist aus der Hand kaum möglich.

Beim Kauf solltest du auf Qualität achten. Ich habe bei meinen ersten Touren mit einem 20-Euro-Stativ aus dem Baumarkt hantiert und schnell gemerkt, dass billig nicht immer gut ist. Solche Stative sind aufgrund minderwertiger Materialien oft instabil. Auch halten die Arretierungen den extremen Bedingungen nicht lange stand.

Fazit: Investiere direkt in ein Stativ aus dem mittleren oder höheren Preissegment, das Stabilität, Verarbeitung und Funktionsumfang bietet. Das erspart dir viele verwackelte Bilder und Ärger.

Zu den Stativen gehören auch sogenannte „Gorilla Mounts“, kleine Stative mit flexiblen Beinen. Sie sind leicht und kompakt und passen in jede Ausrüstungstasche. Außerdem lassen sie sich fast überall aufstellen oder befestigen. Ich benutze sie oft für meine GoPro, aber auch andere Kameramodelle sind möglich. Diese Stative sind die erste Wahl für außergewöhnliche Kamerapositionen.

Fernauslöser

Ein absolutes Muss, wenn du HDR-Motive fotografieren möchtest. Bei vielen Kameras werden die Belichtungsreihen nicht automatisch nacheinander aufgenommen, sondern müssen Bild für Bild manuell ausgelöst werden. Da die Bilder identisch sein müssen, solltest du Verwacklungen unbedingt vermeiden. Auch bei Langzeitbelichtungen ist ein Fernauslöser sehr hilfreich.

Speicherplatz

Ausreichend Speicherplatz sollte heute kein Problem darstellen. Du kannst nie genau wissen, was dich vor Ort erwartet und wie viele Fotos du machen wirst. Sei also auf alles vorbereitet und nimm lieber ein paar Gigabyte mehr Speicher mit. Für eine bessere Organisation deiner Speicherkarten empfiehlt sich ein spezielles Karten-Etui. Wie Du nach dem Fototermin Deine Bilder richtig organisieren kannst, hab ich Dir in diesem Artikel bereits einmal vorgestellt.

Akkus

Das Stichwort lautet: autark bleiben! Nichts wäre ärgerlicher, als mitten auf der Tour umkehren zu müssen, weil der Akku leer ist oder aus irgendeinem Grund versagt hat. Daher solltest du immer mehrere Ersatzakkus für alle Geräte dabeihaben. Dasselbe gilt für die passenden Batterien in internen oder externen Lichtquellen.

Ein wichtiger Punkt vor jeder Fototour: Akkus kontrollieren, aufladen und gegebenenfalls frische Batterien einstecken.

Externe Lichtquellen

Ausreichend Licht ist nicht nur wichtig für gute Fotos, sondern auch für deine Sicherheit. Ein Minimum an Ausrüstung sollte also mindestens eine Taschenlampe oder eine Stirnlampe sein, damit du dich bei schlechten Lichtverhältnissen orientieren kannst.

Zudem brauchst du eine Taschenlampe für sehr dunkle Motive, um den Autofokus deiner Kamera zu unterstützen. Auch der klassische Blitz fällt in diese Kategorie. Für Aufnahmen in geschlossenen Räumen oder bei Detailaufnahmen reicht oft das Licht eines herkömmlichen Blitzes aus.

Eine sinnvolle Erweiterung deiner Ausrüstung kann eine externe Videoleuchte sein. Solches Equipment aus der Filmbranche lässt sich problemlos als Dauerlicht auf deiner Kamera montieren. Der Vorteil: Du hast jederzeit eine zuschaltbare, starke Lichtquelle in Richtung des Motivs

Optionales Zubehör

Tragegurt für die Kamera

Die mitgelieferten Tragegurte sind zwar eine nette Geste der Hersteller, aber für solche Vorhaben gänzlich ungeeignet. Deutlich praktischer ist ein Schultergurt mit Schnellverschluss. Die Kamera hängt seitlich am Körper und kann beim Laufen zur Not festgehalten werden.

Zum Arbeiten lässt sie sich über eine bewegliche Schlaufe am Gurt verschieben, ohne dass du den Sitz des Gurtes verändern musst. Der Schnellverschluss ermöglicht es, die Kamera vom Gurt zu trennen, wenn du auf das Stativ wechseln möchtest. Eine sehr praktische Sache!

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Fotofilter

In diesem Bereich wirst du schnell merken, dass man allein für Filter eine Menge Geld im Fachgeschäft lassen kann. Aber braucht man wirklich all diese Filter? Um ehrlich zu sein, in den meisten Fällen kommt man auch ohne Filter aus. Einige von ihnen machen jedoch durchaus Sinn in einer Grundausstattung, während spezielle Filter eher selten benötigt werden – es sei denn, du setzt gezielt auf bestimmte Effekte.

Für eine Grundausstattung kommen vier Filtertypen in Frage. Zum einen der UV-Filter. Neben seiner eigentlichen Funktion dient er auch als ultimative Schutzschicht für das Objektiv, besonders wichtig bei teuren Objektiven und bei Aufnahmen im Freien.

Alternativ kannst du auch Klarglasfilter (Clearfilter) oder Skyfilter verwenden, wenn du wärmere Farbtöne bevorzugst. Bei älteren Objektiven kann ein Filter neben dem Schutz des Objektivs auch zur Verbesserung der Bildqualität beitragen.

Dann gibt es den sogenannten Polfilter. Ein Polarisationsfilter lässt, abhängig von seiner Ausrichtung und den Lichtverhältnissen, Farben kräftiger erscheinen, reduziert Spiegelungen und kann Ferndunstschleier auflösen.

Die letzten beiden Filterarten sind der Grauverlaufsfilter und der Graufilter. Der Grauverlaufsfilter hilft, Überbelichtungen im Himmel und Unterbelichtungen im Vordergrund auszugleichen.

Reine Graufilter verringern die Lichtmenge, die durch das Objektiv dringt, und ermöglichen dadurch längere Belichtungszeiten auch bei größeren Blendenöffnungen. Graufilter gibt es in fünf gängigen Stärken, die je nach Typ 1 bis 10 Blendenstufen „schlucken“ können.

Verschiedenste Filter, die nicht in Deiner Kameraausrüstung fehlen sollten

Unterm Strich

Wie Du siehst, kann hier über die Jahre einiges an Equipment zusammenkommen. Entscheidend ist am Anfang die Wahl einer für Dich und deinem Vorhaben passende Kamera. Um diese erweitert Du dann Stück für Stück dein Zubehör.

In den nächsten Beiträgen gehen wir noch tiefer in die praktische Umsetzung. Dabei werfen wir eine Blick auf die Vidographie und den Outdoor-Bereich.

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Werbelinks, gekennzeichnet mit einem (*)

Die gesamte Artikelserie:
Teil 1: Die Faszination der Lost Place Fotografie
Teil 2: Lost Place Fotografie – Der Kodex
Teil 3: Vergessene Orte entdecken: Tipps zum Auffinden von Lost Places
Teil 4: Lost Place Fotografie – Die Kameraausrüstung

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