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Camper Bett bauen – clevere Ideen mit großer Wirkung

Weniger als 1 MinuteLesestoff für Minuten

Camper Bett bauen – clevere Ideen mit großer Wirkung

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So essentiell ein Fahrzeug für eine Reise ist, so wichtig ist auch das Bett, das ich in meinem kleinen Camper verbaut habe – schließlich möchte man fit sein für die nächste Etappe.

Und nicht zuletzt ist das Bett in einem kleineren Camper oder Microvan meist das größte Einbauteil. Zeit also, sich ein paar ernsthafte Gedanken zur Planung und Umsetzung einer wohltuenden Schlafmöglichkeit zu machen.

Inhaltsverzeichnis

Alles beginnt mit dem Bett

Wenn wir über den Ausbau eines Microcampers oder der nächstgrößeren Bulliklasse reden, behaupte ich ganz frech: Die Planung der gesamten Einrichtung hängt entscheidend von der Art des Bettes ab. Warum? Weil im Ladebereich oft nur maximal 2,30 m Länge zur Verfügung stehen. In größeren Vans wie Sprinter oder Crafter wird das Leben zwar einfacher – aber darum geht es heute nicht.

Heute geht es um den kleinen Raum und wie wir ihn maximal ausnutzen. Bei einer finalen Bettgröße von ca. 2,6 m² auf einer Grundfläche von 3,58 m² in einem Bulli bleibt nämlich nicht mehr viel Platz für Küche, Stauraum & Co.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da war der Bulli T3 der Star am Selbstausbauhimmel. Wegen des Heckmotors war damals nur eine sinnvolle Bettvariante möglich: der klassische Couch-Auszug. Eine Sitzgelegenheit mit Lehne, die man zur Liegefläche umklappt. Mit dem T4 – und vergleichbaren Modellen anderer Marken – wurde endlich mehr möglich, auch „lange“ Betten.

Camper Bett bauen - Mein Bett im Fahrbereiten Modus
Die Betten sind gemacht…

Der Purist

Der „Purist“ legt sein Bett über die volle Fahrzeuglänge und hat damit ständig ein bettbereites Fahrzeug. Super praktisch für alle, die keinen großen Wert auf weiteren Komfort legen. Die restliche Einrichtung ordnet sich diesem Bett gnadenlos unter. Besonders in asiatischen Minivans sieht man diese Variante häufig – dort ist der Raum nochmal enger und vieles spielt sich traditionell ohnehin auf dem Boden ab.

Bei uns sieht diese Variante meist wie eine Sofabank aus, die zur Liegefläche wird, oder einfach als durchgehende, erhöhte Schlafplattform. Praktisch, aber nicht jedermanns Sache.

Der Bettenbauer

Variabel wird es beim „Bettenbauer“. Nicht in der Breite, sondern in der Länge. Und das ist spannend, denn durch eine Verkürzung des Bettes entsteht mehr nutzbarer Raum für Küche, Stauraum und Bewegung. Ich selbst habe diesen Weg gewählt: 1,30 m Bettlänge im Bulli mit kurzem Radstand – dank drehbarem Beifahrersitz ideal für zwei Personen.

Klar, eingetragene Sitzplätze fallen hier flach. Diese Ausbauform richtet sich klar an Solo- oder Duo-Reisende. Wer zu dritt oder viert unterwegs ist, wird um industrielle Ausbauten kaum herumkommen.

Der Opportunist

Eingetragene Sitzplätze sind teuer, kompliziert und für Selbstausbauer meist keine Option – es sei denn, man hat große Pläne (oder viele Mitfahrer). Hier kommen Konzepte wie die von Reimo oder VW ins Spiel: verschiebbare, stabile Bankgestelle, die als Sitzplatz und Bett taugen. Das Prinzip bleibt dem des „Bettenbauers“ treu: variabel in der Länge, mit etwas mehr Technik und viel mehr Papierkram.

Camper Bett bauen - Das Bett aufgebaut in vollen Länge
Die ganze Liegefläche…

Der Bastler – wo der Spaß beginnt

Jetzt wird’s handwerklich. Denn egal, ob Auszug, Klappmechanismus oder Tetris mit Polstern – beim Camper Bett bauen ist Kreativität gefragt. Die günstigste Lösung: Ein einfacher Auszug mit Holz und/oder Schubladenschienen. Kein Ingenieurstitel nötig, nur ein Akkuschrauber, ein bisschen Hirnschmalz und ein freier Nachmittag.

Wer mehr will, setzt auf Klappsysteme à la T3. Im Fachhandel gibt’s passende Scherenmechaniken, allerdings sind diese teurer und erfordern mehr Planung. Wichtig ist: Wohin mit den Polstern, wenn das Bett eingeklappt ist? Idealerweise lassen sie sich als Rückenlehne nutzen. Denn wer will schon wertvollen Platz mit Schaumstoffmüll blockieren?

Die Liegefläche im Bau…

Der Bastler, Teil 2 – Luft, Feuchtigkeit & Komfort

Ein oft unterschätzter Punkt: Feuchtigkeit. Ohne Belüftung sammelt sich schnell Kondenswasser unter der Matratze. Wer das ignoriert, züchtet Schimmel. Lösungen? Lattenroste, Froli-Systeme oder Löcher in der Bodenplatte.

Ich selbst habe mit Siebholzplatten gearbeitet – stabil, beschichtet und langlebig. Durch große Bohrungen auf einer Seite und Luftzirkulation durch den Auszug bleibt alles trocken und leicht. Der gesamte Unterbau ist offen gehalten, damit Luft zirkulieren kann.

Und die Matratze? Da entscheidet dein Rücken. Zwischen 6 und 10 cm Dicke ist alles erlaubt, was dir erholsamen Schlaf bringt. Nur nicht zu dünn – du willst ja erholt aufwachen, nicht gerädert.

Camper Bett bauen
Die fertige Bettkonsstruktion, eingefahren 1.25 m breit
und 1.30 m lang
Camper Bett bauen
…ausgezogen genau 2,00 m in der Länge

Unterm Strich:

Um es mit Peanuts’ Worten zu sagen: „Glück ist ein schönes, langes Nickerchen.“ Genau deshalb solltest du dich schon bei der Planung deines Vanausbaus vorrangig auf das Bett konzentrieren – und alles andere drumherum konstruieren.

Und mal ehrlich: Wir reden hier über Camping. Wer braucht da schon die ultimative Einbauküche, einen Schuhschrank oder Satellitenfernsehen? Es geht ums Reisen, Entdecken – und um ein Stück echte Erholung. Und die beginnt mit einem gesunden Schlaf.

In diesem Sinne: Bau dir dein Traumbett auf vier Rädern – und träum groß!

…mit Tisch zur Sitzgruppe
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