Im heutigen Post geht es mal um die gesamte Innenraumplanung. Ich hatte mir bereits im Vorfeld einige Gedanken gemacht wie der Ausbau aussehen könnte.
Der Plan
In letzter Instanz habe ich es jetzt auf zwei grundlegende Grundrissvarianten eingegrenzt. Dazu aber erstmal ein paar Gedanken, was der Innenausbau leisten soll. Wie ich in diesem Post schon mal angerissen habe, soll der Bulli:
1.) ein Campervan (Schlafen, Kochen, Waschen, Leben)
2.) ein mobiles Büro (Arbeitsplatz Laptop)
3.) ein Transporter für div. Aktivitäten (verschiedensten Stauraum für Photoausrüstung, Ski- und Surfausrüstung, etc.)
4.) eine Rückzugsort (Inspiration und Gemütlichkeit)
werden. Und das alles auf ca. 4,3 qm². Das nenn ich mal eine Herausforderung!
Innenraum Variante Eins
Variante 1 wird dominiert von einer festen Sitzbank auf der Fahrerseite, die sich zu einem Bett ausziehen/umklappen lässt. Dem gegenüber ein Hochschrank bis zur Decke, der teils in den Schiebetürbereich reinläuft. Eine drehbare Tischkonstruktion bietet Möglichkeiten sowohl mit gedrehtem Beifahrersitz als auch vor der Schrankwand als Arbeitstisch.
Legende:
A = Küchenblock unterhalb Fenster
B = Hochschrank Beifahrerseite
C = Bettbereich
C1 = Bett als Längssitzbank, eingeklappt
C2 = Bett ausgezogen auf die vollständige Breite
C3 = Stauraum unter dem Bett, Kühlbox
C4 = Vollauszug Outdoorküche, Staufach unter dem Bett, Auszug nach hinten
Vorteil bei dieser Variante, mir bleibt über die gesamte Länge ein deckenhoher Gang als „Laderaum“. Im Gegenzug nimmt mir diese Variante aber einiges an Staumöglichkeiten und der Einsiegsbereich an der Schiebetür wird sehr eng.
Innenraum Variante Zwei
In dieser Aufteilung erstreckt sich auf der Fahrerseite zuerst eine flache und im hinteren Fenster eine hohe Schrankkonstruktion. Die Beifahrerseite bekommt auch ein Hochschrank auf der Breiter des Radkastens.
Das Bett ist innenliegend in der kurzen Version bis auf Schiebetürhöhe (ca. 1,30 m) und kann nach vorne hin ausgezogen werden auf das Endmaß. In dieser Version ergeben sich deutlich mehr Staufächer und der Einstiegsbereich behält einen einigermaßen nutzbaren Raum.
Legende:
A = Küchenblock unterhalb Fenster
B = Schrank unterhalb Fenster
C = Hochschrank, Fahrerseite
D = Bettbereich
D1 = Fach für Kühlbox unter dem Bett, Auszug nach vorne
D2 = Vollauszug Outdoorküche, Staufach unter dem Bett, Auszug nach hinten
D3 = Stauraum unter dem Bett
D4 = Bett eingezogen
D5 = Bett in der endgültigen Länge
E = Hochschrank Beifahrerseite
Soweit mal die beiden grundlegenden Ideen für den Innenraum. Ich muss zugeben, es spuckt schon eine Weile in meinem Kopf hin und her, aber die Tendenz bewegt sich mehr in Richtung Zwei! Alleine schon, dass hier mehr Staufächer entstehen. Ihr könnt ja gerne ein Voting in den Kommentaren da lassen, welche Variante Euch besser gefällt.
Technik und Gewicht
Bei der gesamten Innenraumplanung kommen auch entscheidenden Fragen nach der Gewichtsverteilung auf. Wo platziere ich was, um letztlich auch nicht zu einseitig beladen zu sein? In der Variante 1 habe ich zwar ein sehr großes und langes Fach unter dem Bettkasten, dort würden sich aber auch alle schwereren Sachen bündeln und somit die Fahrerseite etwas überfrachten.
In Variante 2 bekomme ich einiges in Richtung Beifahrerseite unter. Zudem suche ich immer noch nach dem perfekten Ort für die Technik. Auch hier gilt es ein wenig auf das Gewicht zu schauen. Andersrum will ich auch nicht dutzende Kabel von rechts nach links verlegen, weil die Komponenten zu weit auseinander liegen.
Wie ihr seht, sind noch so einige Fragen offen. Andersrum bin ich auch nicht der Typ, der die Planung bis ins letzte Detail vor dem Ausbau fertig haben muss. Viele Sachen und Ideen ergeben sich automatisch, wenn man am Bauen ist. Die daraus gefundenen Lösungen ersinnt keiner am Reizbrett.
Interieur, Material und Farben
Als gelernter Tischler werd ich es mir nicht nehmen lassen, so viel wie möglich mit Holz zu arbeiten. In dem Atemzug bekommt der Bulli auch schon mal eine Holzdecke. Und gegen jede Regel der Innenraumgestaltung wird diese einen warmen, dunkleren Braunton bekommen.
Ich habe über die Jahre einen klaren Favoriten was Holzbeize angeht, eine orange braun. Dieser Farbton wird sich dann auch zum Teil an den Möbeln wiederfinden. Ich will es aber auch nicht zu sehr überfrachten, von da her suche ich noch nach einem schönen Kontrast.
Wie ich es auch schon mal angesprochen habe, verwende ich die alten Innenraumverkleidungen aus der Caravelle. Allerdings sind diese in einem grauenhaften Zustand. Alle Bereiche, die später nicht mit Holzteilen verdeckten werden, bekommen ein Überzug mit einem Bespannstoff aus Filz. Farblich ist es jetzt ein Schwarz geworden.
Ich hatte anfangs mit einem 1 mm starken Filz geliebäugelt, habe mich aber dann für die etwas stärkere Variante (2,5 mm) entschieden. Bei dem normalen Bastelfilz hatte ich leichte Bedenken, ob er an einigen kritischen Stellen nicht reißen würde. Zudem war die Überlegung, ob nicht der Sprühkleber durchschlägt, bei der geringen Materialstärke.
Der jetzt verwendete Bespannstoff lässt sich sehr gut verarbeiten. Gerade Flächen stellen gar kein Problem dar. Bis zu einem gewissen Grad lässt er sich auch, mit ein wenig Zug, in Rundungen einarbeiten. An seine Grenzen wird er bei starken dreidimensionalen Rundungen stoßen, da er nicht allzu flexibel ist. Einzelne Stücke lassen sich aber auch problemlos ansetzen, ohne dass eine deutliche Naht sichtbar wird.
In meinem Projekt werden solche extremen Stellen hauptsächlich von den Möbeln verdeckt, von da her ist dieser Filz ideal. Bei einem kompletten Bezug einer ganzen Innenverkleidung würde ich aber auf andere, flexiblere Filzvarianten ausweichen.
Auch das Verkleben mit dem Sprühkleber klappt hervorragend. Die Düse gibt einen feinen fächerartigen Spühfilm aus, somit werden die Materialien auch nicht durchtränkt. Nach einer kurzen Ablüftungszeit kann verklebt werden. Da der Kleber sehr haftstark ist und kaum Korrekturen zulässt, sollte man mit zwei Personen die einzelnen Bahnen verkleben. An einer geraden Fläche ansetzen und dann nach und nach dem Werkstück anpassen und unter Druck anreiben (weiche Bürste).
Auch dieser dunkle Ton wird den Raum nicht allzu sehr erdrücken, da es hauptsächlich nur die B-Säule und die Fensterumrahmungen sind. Einen freundlichen Kontrast dazu werden später die Stoffe und Gardinen bilden. Ich denke mal, das wird dann eine ausgewogene Mischung werden.
Die Decke in der Fahrerkabine bekommt im Finnisch auch noch einen neuen Bezug. Hier werde ich aber andere Bezugsstoffe wählen, damit sich dieser Bereich vom eigentlichen Innenraum unterscheidet. Eventuell lasse ich mir auch noch etwas mit den Türen einfallen, ist aber im Moment erst mal nur eine Idee. Muss man sehen, wenn die ersten Verkleidungen dran sind und einige Möbel stehen?
Ein paar witzige Ideen hab ich noch zum Lichtdesign und zu bestimmten Accessoires, aber das lasse ich mal an dieser Stelle offen. Die werde ich dann an gegebener Stelle genauer vorstellen.
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