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IKIGAI – Dein Grund, morgens aufzustehen

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IKIGAI – Dein Grund, morgens aufzustehen

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Wer die Artikel in diesem Blog aufmerksam verfolgt, wird feststellen, dass ich des Öfteren aus östlichen Philosophien und Lebensweisen zitiere. Mehr noch, ich suche hier auch gezielt nach Antworten auf die brennenden Fragen des Lebens.

Eine universelle Frage, die wir uns wohl alle stellen ist, wie wir auf dem Weg zu einem glücklicheren und erfüllteren Leben kommen. Im Buch IKIGAI, dass ich kürzlich gelesen habe, fand ich eine sehr schöne Antwort auf diese Frage.

Inhaltsverzeichnis

Östliche Philosophien und Lebensweisen

Taucht man tiefer in die östlichen Philosophien und Lebensweisen ein, dann mag das am Anfang alles er befremdlich wirken.

Das liegt nicht nur an der unter Umständen vorhandene Sprachbarriere, sondern auch an der Tatsache, dass östliche Philosophien und Lebensweisen oft grundlegend andere Werte und Perspektiven betonen als die im Westen üblichen.

Dies kann zu anfänglichem Unverständnis führen, da Konzepte wie Achtsamkeit, Akzeptanz von Veränderung und das Streben nach Harmonie mit der Natur möglicherweise nicht unmittelbar intuitiv sind für Menschen, die mit einer eher westlichen Denkweise aufgewachsen sind.

Östliche Lebensweisen, von einem europäischen Standpunkt aus betrachtet, zeichnen sich oft durch eine tiefe Verbundenheit mit Traditionen und Spiritualität aus.

Die Betonung von Gemeinschaft und familiären Bindungen steht im Vordergrund, und Respekt gegenüber Älteren wird hochgeschätzt. Die Lebensweise kann als eher kollektivistisch angesehen werden, wobei das Wohl der Gruppe oft über individuellen Wünschen steht.

Darüber hinaus spielen Rituale und Zeremonien eine wichtige Rolle im täglichen Leben, und die Suche nach Harmonie und Ausgewogenheit zwischen Körper und Geist ist ein zentrales Element.

Vor diesen Hintergründen schätze ich Lektüre, die die Kernaussagen auch in unsere westliche Welt zu transportieren vermag. Der Hirnforscher und Autor Ken Mogi baut in seinem Buch IKIGAI eine, für Europäer verständliche Brücke zwischen Ost und West.

Anhand vieler praktischer Beispiele gibt er authentische Einblicke in die japanische Kultur und erläutert dabei, wie Du Deine eigenes Ikigai finden kannst.

Aber was genau ist nun IKIGAI?

Die Bedeutung des Wortes Ikigai – “das, wofür es sich zu leben lohnt” – beschreibt bereits sehr anschaulich worum es hierbei geht.

Auf die Frage, was IKIGAI genau ist, antwortet Ken Mogi: „Es hat damit zu tun, jene Freuden im Leben zu Endecken, zu definieren und zu schätzen, die für uns von Bedeutung sind.“ Und nichts anderes verkörpert der Gedanke des IKIGAI.

Und Du wirst nach dem Durchlesen des Buches feststellen, dass Du unter Umständen schon ganz viel IKIGAI in Dir hast. So erging es zumindest mir beim Lesen dieser Lektüre.

Denn das grundlegende Prinzip, was hinter dieser Lebensweise steckt, ist auch in der westlichen Welt keine unbekanntes. Es mag hierzulande einen anderen Namen haben, der Gedanke dahinter ist aber derselbe. Der Unterschied, in Japan ist diese Lebensweise traditionell tief in der Gesellschaft verwurzelt.

Die fünf Säulen des IKIGAI

Der Weg zur Entdeckung des eigenen IKIGAI beginnt mit dem klein Anfangen. Recht früh beschreibt Ken Modi den etwas schwer zu übersetzenden Begriff Kodawari, der oft mit Engagement und Beharrlichkeit übersetzt wird.

Kodawari ist grundsätzlich persönlicher Natur und offenbart den Stolz auf das, was man tut. Zu diesem Zeitpunkt bestehen noch keine großen Pläne; es geht vielmehr darum, ein Ziel mit außergewöhnlicher Hingabe zu verfolgen.

Man könnte es als kreative Besessenheit oder das Streben nach Exzellenz bezeichnen. Dieses, teils akribisch wirkende, ausleben von Kodowai ist der Antrieb für Dein persönliches IGIKAI.

Durch einen Einblick in das Leben des Eihei-ji-Tempels verdeutlicht der Autor eine weitere und wichtige Regel, die auch im Zen-Buddhismus eine bedeutende Rolle spielt: das Fehlen eines Bewertungssystems.

Dies führt zwangsläufig zu einer Aufhebung des Selbst, aus der letztendlich eine tiefe Wertschätzung für die Gegenwart erwächst. Daher ist das Loslassen eng mit dem Hier-und-Jetzt-Sein verbunden und auf mysteriöse Weise mit dem Entdecken sinnlicher Freuden verknüpft.

“Indem wir uns von der Last des Selbst befreien, können wir uns umso mehr für diese unendliche Welt öffnen.”

Sobald man dieses Konzept verinnerlicht hat, ist es möglich, den Zustand des Flows zu erreichen. “Hier wird Arbeit zum Selbstzweck anstatt eines widerstrebend ertragenen Mittels, um irgendetwas zu erreichen.”

Es bedeutet auch, im Hier und Jetzt zu leben und ist entscheidend für ein kreatives Leben. “Um einen Flow-Zustand zu erreichen, müssen wir jedoch unser Ego loslassen.”

Harmonie und Nachhaltigkeit sind in diesem Zusammenhang vielleicht die wichtigsten und außergewöhnlichsten Gesinnungen. Ken Moni gibt uns hierzu folgendes an die Hand: “In den meisten Fällen ist die Verfolgung individueller Wünsche im Einklang mit der Nachhaltigkeit von Gesellschaft und Umwelt.

Letztendlich können wir ohne eine stabile, gesunde Gesellschaft und Umwelt weder unsere Ziele verfolgen noch erreichen. Das Streben nach Dingen auf eine zurückhaltende, aber nachhaltige Weise, anstatt nach kurzfristiger Befriedigung momentaner Bedürfnisse zu suchen, entspricht dem japanischen Geist.”

Anhand unterschiedlichster Beispiel quer durch die japanische Gesellschaft erfahren wir weiter: “IKIGAI ist ein Denken im kleinen Maßstab, geduldig, irdisch und weitsichtig.

Um sein IKIGAI zu finden, muss man Klischees überwinden und auf die eigene innere Stimme hören. Es bedeutet letztendlich, sich an die Umwelt anzupassen, unabhängig davon, wie sie aussieht.

Freude erleben, jenseits der simplen Werte von Gewinn oder Verlust.” Folglich sollten wir unser IKIGAI in den kleinen Dingen finden.

„IGIKAI leistet nichts weiter, als Deine bereits vorhandene Intuition zu verstärken – insofern wird der Wandel allmählich und bescheiden sein, so wie das Leben selbst.“

Ken Mogi

Mein eigener Weg

Denkt man über einige Stationen in seinem Leben nach, wird man unter Umständen feststellen das man bereits auf dem Weg des IKIGAI unterwegs ist. Das wurde mir beim Lesen des Buches mehr und mehr bewusst.

Dass ich schon immer in irgendeiner Form kreativ tätig sein wollte, war mir recht früh klar. Es bedurfte allerdings einiger Anläufe und einer längeren Phase, in der ich meinen tatsächlichen Weg finden musste. Zurückblickend sehe ich diese Zeit auch nicht als verschwendet an, ganz im Gegenteil, aus Vielem ziehe ich noch heute Wissen und Inspiration.

Bevor es schließlich zu meinem jetzigen Beruf wurde, habe ich im wahrsten Sinne des Wortes, Klein angefangen. Stück für Stück habe ich mich in das Themengebiet eingearbeitet, immer wieder Neues ausprobiert und autodidaktisch eine große Menge an Wissen angehäuft. Dies wohlgemerkt noch alles neben einem 40 Stunden Job.

Vor ein paar Jahren ergab sich dann die Notwendigkeit einer Umschulung und ich nutze diese Chance, um nun auch beruflich in dieses Feld einzusteigen. Aus dem “kleinem nebenbei” wurde inzwischen mein Beruf und Broterwerb.

Auf dieser spannenden Reise befinde ich mich jetzt seit über 30 Jahren und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Die Nächte sind auch nicht unbedingt kürzer geworden und die Neugier ist nach wie vor präsent und treibt mich an.

Unterm Strich

Der Schlüssel liegt tatsächlich im klein anfangen. Und um abschließend noch einmal den Autor zu zitieren: “Wir sollten unserem Umfeld nicht die Schuld für einen Mangel an IKIGAI geben. Schließlich ist es unsere Aufgabe, unser eigenes IKIGAI auf unsere eigene Weise zu finden.”

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Werbelinks, gekennzeichnet mit einem (*)

Empfehlung*

IKIGAI
Die japanische Lebenskunst
Ken Mogi

Erschienen im DuMont Verlag
Aus dem englischen von Sofia Blind
IKIGAI ist der Schlüssel für ein langes, gesundes und erfülltes Leben. “Eine inspirierende Einführung in die japanische Lebenskunst ikigai.” Psychologie Heute

Hier bei Amazon bestellen*
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