Genau genommen war dies, mal wieder ein Ausflug, wie er so gar nicht geplant war. Terminlich stand ein Shooting mit der wunderbaren Sabrina in Magdeburg im Kalender. Allerdings mag ich es nicht, bei einem People-Shooting “fünf Minuten vor der Angst” anzureisen.
Daher bin ich bereits einen Tag früher aufgebrochen. Auf dem Weg nach Süden kamen die ersten Überlegungen für einen Zwischenstopp auf. Die Kamera war ja sowieso an Bord!
Inhaltsverzeichnis
Ein Zwischenstopp in Sanssouci
Die spontane Eingebung für den Zwischenstopp in Sanssouci kam irgendwo zwischen Abfahrt Spandau und dem Kreuz Werder auf der A10. Aber es war weniger das Schloss oder der Park, der mich auf diesen Gedanken brachte. Vielmehr sollte es die Bildergalerie, als Inspiration für das bevorstehende Shooting werden.
Das Dumme an spontanen Ideen, es fehlt unter Umständen an den kleinen wichtigen Informationen, wie dem Ruhetagen beispielsweise. Und genau den hatte ich natürlich erwischt! Somit fiel die Bildergalerie zumindest für diesen Tag ins Wasser.
Flämische und holländische Barockmalerei
Die Bildergalerie hätte den richtigen Input für das anstehende Shooting gebracht, zählt sie doch zu den prachtvollsten Kunstsammlungen mit fast 180 Spitzenwerke der flämischen und holländischen Barockmalerei. Zudem finden sich in dem eigens für diese Kunstsammlung errichteten Bau unzählige antiken sowie französischen Skulpturen des 18. Jahrhunderts.
Allein der Galeriesaal beeindruckt mit vergoldete Ornamente und kostbare Fußböden aus gelbem und weißem Marmor sowie einem farbigen Steinintarsien-Fußboden. Die über 140 hochkarätige Gemälde zählende Ausstellung beherbergt Werke von Caravaggios („Ungläubiger Thomas“), Rubens („Heilige Hieronymus“) und fünf Werke von van Dyck.
Neben diesen großen Namen findest Du aber auch Gemälde von Jan Lievens, Jacob Jordaens, Thomas Willeboirts Bosschaert, Gerard de Lairesse, Carlo Maratta und Ciro Ferri.
Aber es sollte für diesen Tag nicht sein und es wurde dann „nur“ ein Spaziergang durch die weitläufigen Anlagen von Sanssouci. Das darf man nun nicht falsch verstehen. Auch der Park um Sanssouci hat seinen ganz eigenen Charme und ausreichend fotografische Motive. Aber, wenn man sich auf etwas anderes gefreut hat, ist das immer so eine Sache mit der Alternative.
Ohne Sorge
Unabhängig davon macht Sanssouci, von französisch sans souci ‚ohne Sorge‘, seinem Namen wirklich alle Ehre. Spaziert man dann erst einmal durch die weitläufigen Parkanlagen, verfliegen schnell die kleinen Befindlichkeiten des Alltages. Es lässt sich nur erahnen, wie sorglos die Damen und Herren seinerzeit hier ihre kleinen Tête-à-Têtes unterhielten.
Ab 1744 entstehen im Auftrag und nach Ideen Friedrichs II. das Schloss Sanssouci, die Bildergalerie, die Neuen Kammern und das Neue Palais im Stil des Friderizianischen Rokoko.
Friedrich Wilhelms IV. erweiterte ab 1825 nach eigenen Ideen das Gesamtensemble um das Schloss Charlottenhof, die Römischen Bäder, die Friedenskirche und das Orangerieschloss. Diese jetzt aber im Stil des Klassizismus.
Peter Joseph Lenné, seines Zeichens preußischer Gartenkünstler und General-Gartendirektor der königlich-preußischen Gärten, gestaltete ab 1818 den rund 300 Hektar großen Park vom französischen Architekturgarten zu einem englischen Landschaftsgarten um.
Die Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin wurden daher nicht zu Unrecht 1990 zum UNESCO-Naturerbe erklärt.
Information
Der Park Sanssouci ist ganzjährig von 6:00 Uhr bis ca. 20:30 Uhr geöffnet.
Schloss Sanssouci
(Jan.- Dez.) Di. – So.: 10:00 – 18:00 Uhr, Mo.: geschlossen
Neues Palais
(Apr.- Okt.) Di. – So.: 10:00 – 18:00 Uhr, Mo.: geschlossen
(Nov.- Mär.) Di. – So.: 10:00 – 17:00 Uhr, Mo.: geschlossen
Bildergalerie
(Mai.- Okt.) Di. – So.: 10:00 – 18:00 Uhr, Mo.: geschlossen
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Photographische Vielfalt
Natur- wie auch Architekturfotografen kommen in Sanccouci gleichermaßen auf Ihre Kosten. Neben den vielen romantischen Fleckchen im Park fasziniert mich immer wieder die teils stringente Geometrie englischer Landschaftsgärten.
Die vielen Gebäude verführen natürlich durch ihre eigenwilligen Stilrichtungen, sei es die Details des verspielte Rokoko oder der monumental wirkende Eingangsbereich am Orangerieschloss. Damit bekommt jedes einzelne Motiv seinen ganz persönlichen Stil.
Für eine fotografischen Ausflug empfehle ich „leichtes Reisegepäck“, bspw. einen SlimPack, denn es werden einige Kilometer zusammenkommen, wenn Du in Sanccouci auf Entdeckungstour gehst. Da kann über den Tag ein voller Photorucksack schnell zur Belastung werden!
Nach meinem „kleinen“ Spaziergang wusste ich sehr genau, was die Füße an diesem Tag geleistet hatten. Für die Nacht suchte ich mir ein ruhiges Plätzchen am nahegelegenen Schwielowsee. Highlight des Abends war mit Sicherheit das Fußbad … 😉
Unterm Strich …
Genau betrachtet war es ja nur ein „Lückenfüller“, der sich aber im nach herein als ein lohnender Ausflug entpuppte. Fotografische Motive findest Du hier wirklich hinter jedem Strauch.
Aber auch ohne Kamera ist Sanssouci immer ein sehenswertes Ausflugsziel. Zumal man den Park mehrmals besuchen müsste, um wirklich alles zu entdecken.
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