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Kiten am Saaler Bodden

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Kiten am Saaler Bodden

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Hinweis: Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!

Übung mach ja bekanntlich den Meister! Und genau unter dieser Devise ging es die Tage noch einmal an die Ostsee zum Kitesurfing. Wenn man sich an etwas Neues heran wagt, ist es nicht verkehrt, die Sache auch von einer anderen Seite zu beleuchten.

Beim Kiten ist das mit Sicherheit der Spot selbst aber auch die Kiteschule, respektive Dein neuer Lehrer. Daher ging es diesmal zur „Kitemafia“ an den Saaler Bodden.

Kurztrip nach Saal

Mit den noch frischen Eindrücken von unserem ersten Kitekurs am Salzhaff war der Gedanke, das erlernte noch einmal zu vertiefen und an einigen Techniken weiter zu arbeiten. Zu diesem Zweck bot sich dieser Wochenend-Kurztrip nach Saal regelrecht an.

Mangels fehlender Ausrüstung haben wir uns noch einmal für eine zweitägigen Auffrischungskurs entschieden. Wie auch beim ersten Durchgang hatten wir das gesamte Material inclusive. Und mit Maja und Paul von der Kitemafia standen uns zwei erfahrene Mentoren an der Seite, die sich unser annahmen.

Vorab noch einen kurzen Wind-Check auf der Windfinder-App

Unsere kleine Truppe bestand diesmal aus sechs Personen, was dann auch eine intensive Betreuung möglich machte. In einem kleinen Gespräch vorab klärten wir unseren momentanen Wissenstand sowie unsere persönlichen Ziele für das Wochenende. Und dann ging es auch schon ins Wasser.

Der Wind blies stramm aus Nordost, am Strand herrschte Hochbetrieb. Bereits am Freitag hatte sich, bedingt des guten Windes, der Platz einträglich gefüllt. Das wir allerdings am Sonntag noch mal einen wunderschönen und leider windstillen „Sommertag“ mit 28⁰C bekommen sollten, ahnten wir am Samstag noch nicht. Davon war aber vorerst noch nichts zu merken und wir nutzen intensiv unsere Zeit.

Das Surf- und Kiterevier in Saal am Bodden

Knapp 5 km oberhalb von Ribnitz-Damgarten liegt das beschauliche Örtchen Saal, direkt am Darßer Bodden. Irgendwo mitten im Ort dann das Hinweisschild zum „Wassersportzentrum Saal“ und von da ab geht auf einem schmalen Plattenweg runter ans Wasser.

Hochbetrieb am Freitag Nachmittag

Etwas anders angelegt als am Salzhaff, ist dieser Spot erst einmal „nur“ eine riesige Wiese. Sie beherbergt neben der Start- und Landezone gleich zwei Surf- und Kiteschulen sowie den Stellplatz für Deinen Campervan. Unabhängig ob Du nun einen Kurs gebucht hast oder nur so auf diesen Spot kommst, Du bist sofort mitten im Geschehen. Eine Tatsache, die mir persönlich deutlich besser gefallen hat als dies am Salzhaff der Fall war.

Auch wenn ich nur von einer „Wiese“ spreche, Du bist hier mit Deinem Van oder Wohnwagen bestens aufgehoben. Für 16,- EUR die Nacht hast Du Zugang zum Landstrom, optional kannst Du auch Trinkwasser nachtanken und es befindet sich eine gepflegtes Toilettenhäuschen am Platz. Einzig eine Dusche wirst Du hier vergebens suchen. Aber hey, wir reden hier über Wassersport… 😉

Der Strand in Saal am Bodden

Das Revier ist, ähnlich dem am Salzhaff, ein komplettes Stehrevier. Also wieder bestens geeignet für Anfänger oder fortgeschrittene Kite-Novizen. Vom Strand aus hast Du mehrere Kilometer seichtes Wasser im Bodden und je nach Wetterlage die perfekten Offshore- und Sideshorewinde aus Nord oder Nordost. Der Untergrund ist auf den ersten Meter ein wenig steinig. Aber das endet mit der Schilfkante und der Boden wird “angenehme” sandig.

Am Platz findest Du gleich zwei Surf- und Kiteschulen vor. Beide bieten Dir neben verschiedensten Kursen, kleinen Snacks und Getränken auch gleich das passende Material zum Verleih an. Bei der Kitemafia liegt der Focus mehr auf dem Kiten, bei Supreme Surf findest Du dagegen alles zum Thema Windsurfen.

Der „Neo“ – Deine zweite Haut

Ich denke, wir brauchen uns nichts vor machen wenn ich sage: „Dass Wassersport ein teures Hobby ist und werden kann“! Wir reden hier gerne mal über vierstellige Zahlen für eine Komplettausstattung, sein es nun beim Kiten oder Surfen. Allein diese Tatsache mag den einen oder anderen abhalten, in diesem Bereich aktiv zu werden.

Bulli “Herman” in freier Wildbahn – Unterkunft, Küche und “Kleiderständer” in einem

Glücklicherweise haben das die Schulen erkannt und bieten Dir für ihre Kurse auch immer eine komplette Ausstattung an. Somit kannst Du dich in der einen oder anderen Richtung problemlos versuchen, ohne gleich ein kleines Vermögen investieren zu müssen. Es wäre dumm in eine Ausrüstung zu investieren, um dann fest zu stellen das Dir dieser Sport gar nicht liegt.

Wenn Du dich prinzipiell entschlossen hast den Wassersport auf Deine Aktivitäten Liste zu setzen, macht es am Anfang durchaus Sinn in einen eigenen Neoprenanzug zu investieren. Das hat ein Stück weit einen hygienischen Hintergrund, zudem kannst Du ihn zu allen erdenklichen Aktivitäten auf und unter Wasser benutzen.

Wollte man eine nicht abschließende Liste aufmachen, dann wären das auf alle Fälle Surfen, Tauchen, Schwimmen, Windsurfen Kitesurfen, Wakeboarding, Wasserski, Kajakfahren, Schnorcheln, Raftin, Freitauchen, usw..

Dein perfekten Neoprenanzug

Bei der Suche nach Deinem perfekten Neoprenanzug fließen mehrere Kriterien in Deine Kaufentscheidung ein. Die wichtigster Rolle spiel dabei die Wassertemperatur, den der Hauptzweck eines Neo´s ist die Wärmeisolierung. Wasser kühlt den Körper schneller aus als Luft, auch in vermeintlich warmen Gewässern. Zudem kommt eine Schutzwirkung gegen UV-Strahlen und Sonnenbrand. Nicht zuletzt unterscheiden sich die Anzüge auch nach der Art ihrer Verwendung, sprich für welche Wassersportart Du ihn benutzen willst.

2mm Sommer-Shorty (l.) 4/3 mm Fullsuit (r.)

Über die Jahre wurden verschiedene Arten von Neoprenanzügen entwickelt die sich je nach Wassertemperatur und Wetterbedingungen für den Gebrauch eignen. Die Formen kann man wie folgt unterscheiden:

Für Kaltwasser

  • Hooded Fullsuit: Beine, Ärmel lang + Haube

Für Mäßiges bis warmes Wasser

  • Shorty Sleeve: Beine kurz, Ärmel lang
  • Shorty: Beine, Ärmel kurz

Für Warmes Wasser

  • Springsuit: Beine kurz, Ärmel lang
  • Lycra/Rashguards/Surf Tees: Oberteile, teils aus Neopren
Auch die passenden Schuhe, Haube und Mützen gehören zu einer guten Ausrüstung

Temperaturen

Die oben genannten Neoprenanzügen sind für die unterschiedlichsten Wassertemperaturen konzipiert. Anhand einer gemessene Wassertemperatur vor Ort könnte man sie wie folgt unterteilen. Dazu sein gesagt, dass sich die nachstehende Tabelle auf das Windsurfen und Kiten bezieht. Bei andere Aktivitäten wie zu Beispiel dem Surfen (Wellenreiten) oder spezielle dem Tauchen verschieben sich die Werte deutlich. Daher verstehe dies nur als eine kleine Orientierungshilfe.

Wasser-
temperatur
°C
Neopren-
anzug Dicke
mm
22 – 24 °C2mm Neopren Top oder Shorty
19 – 23 °C2mm Shorty oder Springsuit oder 3/2mm Fullsuit
15 – 20 °C3/2mm Fullsuit
12 – 15 °C4/3mm oder 5/3mm Fullsuit + 3mm Boots+ 2 – 3mm Gloves + optional Hood oder Cap
7 – 13 °C5/4mm oder 6/4mm hooded Fullsuit + 5mm Gloves + 5mm Boots
< 7 °C6/5 oder 6/4 hooded Fullsuit + 7mm Gloves + 7mm Boots
Temperaturangaben für das Windsurfen und Kiten
Temperaturangaben in Deinem Anzug

In jedem Anzug findest Du auch noch mal die entsprechenden Temperaturangaben. Die Doppelzahl besagt, dass der Anzug im Hauptbereich (Oberkörper) 4mm Isolierung hat. Arme und Beine dagegen 3mm, was der Bewegungsfreiheit geschuldet ist. Grundsätzlich beziehen sich die Temperaturangaben auf 3 Stunden im Wasser. Danach wird auch mit Anzug eine suggsesive Auskühlung stattfinden.

Die richtige Größe finden.

Handelsüblich findest Du Neoprenanzüge in den Größen S-XL+. In den meisten Shops erfolgt eine korrekte Bestimmung der Größe anhand Deiner Körpermaße. Wenn Du deinen Anzug das erste Mal anprobierst, sollte er wie die besagte „zwei Haut“ auf Deinem Körper liegen. Außer unter den Axeln sollten keine merklichen Falten oder Hohlräume vorhanden sein. Dies wären potenzielle Stellen an denen sich später unnötiges Wasser ansammeln kann und letztlich den Anzug über die Zeit ausbeult und einer Isolierwirkung entgegen wirkt.

Er darf die ersten Male ruhig etwas enger anliegen, über die Zeit dehnt sich das Material noch etwas aus. Hast Du ein beklemmendes Gefühl bei der Anprobe, dann ist der Anzug zu klein für Dich. Bei Nassanzügen dring Wasser hauptsächlich im Hals- und Nackenbereich ein, daher sollte dieser Bereich eng und passgenau anliegen. Aber auch an Armen und Beinen sollten die Bündchen stramm abschließen.

Bei der Anprobe solltest Du auch auf Deine Bewegungsfreiheit achten. Die ist ein Stück weit von der späteren Aktivität im Wasser abhängig.

Aufgeschäumter Kautschuk

1952 entwarf der Physiker Hugh Bradner von der University of Berkeley in Kalifornien den modernen Neoprenanzug, so wie wir ihn heute kennen. Der Neoprenanzug wird aus Chloroprenkautschuk gefertigt, einem synthetischen Gummi. Das Gewebe ist sehr wasserundurchlässig und wärmeisolierend.

Das Material wird bei der Herstellung aufgeschäumt. Somit entstehen Blasen aus Stickstoffgas zwischen den Lagen. Im Gegensatz zu Wasser hat Stickstoff nur eine sehr begrenzte Wärmeleitfähigkeit. Die Wärme wird besser am Körper gespeichert und man kühl deutlich langsamer aus. Dieses Prinzip funktioniert allerdings nur, wenn der Sitz in Ordnung ist und die Dicke des Neoprens den örtlichen Bedingungen entsprechend gewählt ist.

Zudem kann ein Neopren auch noch außen und/oder innen mit Nylon oder Lycra laminiert werden. Das versiegelt die Oberflächen und bietet noch besseren Schutz. Die meist dunklen Farben der Anzüge absorbieren sehr gut die Sonnenstrahlen. Neben der UV-Schutzwirkung entsteht hier auch noch ein zusätzlicher Wärmeeffekt.

So ein Männerding!

Ganz unabhängig zu welcher Aktivität man letztlich unterwegs ist, dass schöne ist das gesamte Drumherum an so einem Wochenende. Ich liebe es einfach „draußen“ zu sein in der Natur. Du bist für diese Zeit losgelöst von Deinem immer wieder kehrenden Alltag. Der Blickwinkel verschiebt sich auf die wesentlichen Dinge.

Blick durch das Küchenfenster

Eins davon ist mit Sicherheit die Verpflegung! Die gesamte Einfachheit bei Campieren bedeutet nicht automatisch, sich auch nur aus erwärmten „Raviolibüchsen“ zu ernähren. Ganz im Gegenteil, es ist die beste Gelegenheit für originelle Foodideen. Ganz traditionell war dann auch wieder der Skotti-Grill am Start. Man sagt ja, dass das Grillen so ein „Männerding“ ist! Aber mal ganz ehrlich, was bitte gibt es Schöneres, zudem noch vor so einer Kulisse?

Samstagabend kündigte sich das, für`s Kiten ehr schlechte Wetter, bereits an. Die Wind ließ suggestive nach und ging runter auf bescheidene 5 knt. Zu deutsch, es wurde fast windstill. Allerdings war die Belohnung ein fast perfekter Sonnenuntergang über der Ostsee, der dann zu einer unbeschreibliche Kulisse für unser Abendmahl wurde.

Die perfekte Kulisse…

Mit der Flaute brach auch das große Reisefieber auf dem Platz aus. Ab dem späten Samstag Nachmittag verließ ein Camper nach dem anderen den Platz. Sonntagmorgen hielten noch 5 von ihnen die Stellung. Einige brachen am Morgen noch zu einer kleinen Stand Up Paddeltour auf. Der stille Bodden und die noch mal richtig sommerlichen Temperaturen verlangten regelrecht danach.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu Letzt aber der Wind hat sich an diesem Sonntag nicht mehr blicken lassen. Dafür gab „Klärchen“ noch mal alles und uns blieb nur ein üppiges Sonnenbad und die Einsicht, für dieses Mal langsam die Zelte abzubrechen.

Unterm Strich…

Auch wenn es diesmal nur ein Tag am Schirm war, so war das Wochenende doch nicht umsonst. Ich für meinen Teil konnte noch mal intensiv an einigen Techniken arbeiten, die bei einem nächsten Kiteausflug nur von Vorteil sein können. Mit einem neuen Lehrer kam auch eine andere Sichtweise hinzu, was speziell am Anfang nicht das verkehrteste ist.

Zu alle dem gab es einen neuen Wassersport-Spot zu entdecken, der wie gesagt mir persönlich besser zugesagt hat als der Erste. Aber ich denke, in dieser Hinsicht wird es auch nicht der Letzte dieser Art gewesen sein.

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