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Ski fahren am Schnalstal-Gletscher

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Ski fahren am Schnalstal-Gletscher

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Hinweis: Werbung, unbeauftragt! Bei diesem Text handelt es sich um einen redaktionellen Beitrag, der unbeabsichtigt durchaus eine werbende Wirkung haben könnte, ohne dass ich von irgendeinem Unternehmen dafür beauftragt wurde!

Eine der größten und spannenden Abenteuer im Leben ist es, unterwegs zu sein. Dabei unbekannte Orte zu entdecken und fremde Kulturkreise zu erleben. Und die Abenteuerlust steigert sich bei mir noch einmal deutlicher, wenn es zum Wintersport in den Süden geht. Solange ich denken kann, gehört das Ski fahren zu meinem Leben.

Für meine jährliche Dosis Skifahren habe ich mein bevorzugtes Skigebiet im Riesengebirge, was letztlich der Lage und „kurzen“ Anreisezeit geschuldet ist. Aber der Reiz liegt bekanntlich im Unbekannten! Um so spannender war die Herausforderung am Schnalstal-Gletscher für mich.

Eintausend Kilometer Richtung Süden

Und das Abenteuer fing bereits bei der Anfahrt an. Als Norddeutscher darf ich gut und gerne 400 km drauf rechnen, bevor ich überhaupt sowas wie Berge zu Gesicht bekomme. Da hat es so mancher Süddeutsche deutlich einfacher. Aber das sollte mich nicht an diesem 1000 km Trip hindern. 

Ski fahren auf dem Schnalstal Gletscher

Genau genommen waren es dann 1050 Km, die abzureißen waren. Es lagen also geplant gut 11 Stunden Fahrt vor mir. Wenn man es irgendwie einrichten kann, ist es sehr hilfreich, noch im Hellen am Bestimmungsort ankommt. Eine Unterkunft im Dunkeln und zudem fremden Stadt zu suchen, ist nicht die aller beste Idee. Von da her hieß es bei dieser Tour, sehr früh aufstehen! Und so ging es bereits gegen 4.00 Uhr früh auf die Straße, was dann eine voraussichtliche Ankunft zwischen 15.00 Uhr und 16.00 Uhr versprach. 

Planung ist das eine, deutsche Autobahnen etwas ganz anderes. Das erste Nadelöhr bei mir in Richtung Süden ist immer Berlin, was glücklicherweise in den Nachtstunden nicht so dramatisch wurde. Ganz anders die Passage um München. Für den Großraum München und speziell die weiterfahrt Richtung Österreich kann man pauschal immer ein wenig mehr Zeit einplanen. 

Nun muss ich dazu sagen das dieser Trip außerhalb der üblichen Ferienzeiten stattfand, was die Fahrt um einiges einfacher und entspannter machte. Von da her blieben nur die, für deutsche Autobahnen, typischen Baustellen, an denen irgendwie nie einer arbeitet!?

In Kiefersfelden ging es schließlich über die Grenze und dann weiter Richtung Innsbruck bis rauf zum Brenner. Nächster großer Stopp, Bozen in Italien. Und von hier waren es dann nur noch ca. 50 km, also “just ums Eck”.

Das Schnalstal in Südtirol

Fährt man gen Süden in die Berge, sollte man immer die Wetterbedingungen im Auge haben und schon gar nicht unterschätzen. Ich habe schon Wintermonate erlebt, da war nicht einmal im Flachland ein Vorwärtskommen garantiert. Glücklicherweise meinte es das Wetter bei dieser Tour recht gut, die Straßen waren bis hoch ins Schnalstal schneefrei. 

Blick auf den Hochjochferner

So schön dieser Umstand auch war, aber er verursacht auch immer ein ungutes Gefühl in einem. Wie sehen wohl die Pisten am Berg aus wen schon im Tal kein richtiger Schnee liegt? Dazu muss man sagen, dass ich bereits im Tal auf 1500 Höhenmeter war. Zum Glück ging es zum Skilaufen noch ein paar mehr Meter höher, was mich dann wieder frohen Mutes hoffen ließ. Ein Blick auf die umliegenden Gipfel bestätigte dies dann auch. 

Mittlerweile war es später Nachmittag und wenn mal eins richtig gut geklappt hatte, dann war es diesmal die Planung der Reisezeit. Noch im Hellen fand ich recht schnelle das gebuchte Hotel. 

Rustikal und Herzlich

Die Basis für die nächsten Tage wurde das “Hotel Firn” in Madonna di Senales (Unsere Frau). Madonna ist eins der drei Dörfer im Tal und gehört zur Gemeinde Schnals. Das Hotel liegt im Dorfzentrum, direkt an der Ausfallstraße zum Skigebiet “Maso Corto Senales”. 

Das Hotel Firn in Madonna

Von außen wird der Besucher mit einer ausladenden Balkon Front im Stil einer klassischen Berghütte begrüßt. Der rustikale Charme, mit viel Liebe zum Detail, führt sich auch im Inneren fort. Naturbelassene Hölzer an der Wand und am Mobiliar geben den Räumen einen warmen und gemütlichen Charakter. Man spürt die ehrliche Herzlichkeit der Gastgeberfamilie.

Laut Hotelführer läuft das Haus unter einer 3 Sterne Kategorie und bietet somit alle Annehmlichkeiten, die man in dieser Preisklasse erwarten kann. Für reichlich Entspannung nach einem langen Pistentag sorgt der Wellness- und Saunabereich mit einer finnischen Sauna und einem türkischem Dampfbad. 

Um das kulinarische Wohl kümmert sich der Hausherr, der zugleich auch Chefkoch ist, persönlich. Auf seiner Karte steht eine abwechslungsreiche Südtiroler Küche mit italienischem Flair. Also, rundum das „Wohlfühlen-Sorglos-Paket“ für lange Pistentage im Hochgebirge!

Das Skigebiet “Maso Corto Senales”

Das Skigebiet “Maso Corto Senales” liegt etwa 10 km entfernt von Madonna. Nach einem ausgedehnten und deftigen Frühstück (Buffet) ging es jeden Morgen raus auf die Skipiste. Die Anfahrt schlängelt sich die restlichen Kilometer durch das Schnalstal, entlang am “Versagt Stausee” bis zur Talstation in Kurzras – Maso Corto (2011 m ü.M.). Die Parkflächen liegen direkt vor der Gletscherbahn-Talstation und ließen schon mal eine epochalen Blick auf die angrenzenden Dreitausender zu.

Der Pistentag startet in Kurzras – Maso Corto

Mit der Gletscherbahn ging es dann auf den, in 3251 m Höhe gelegenen “Grawand – Coda delle Coracchie”. Aus der Kabine der Gletscherbahn war noch nichts von den vielbesagten Pisten zu sehen.  

Die Gletscherbahn Talstation in Kurzras

Das eigentliche Skigebiet von “Maso Corto” erschließt sich einem erst nach der Ankunft auf dem “Grawand”. Hier offenbart sich das gesamte Panorama der umliegenden Dreitausender. Ein atemberaubender Rundblick auf die Ötztaler Alpen und den eigentlichen Schnalstaler Gletscher.

Deine Augen wandern über die Gipfel der Weißkugel (3738 m ü.M.), dem Wildspitze (3774 m ü.M.) und dem Similaun (3603 m ü.M.). Zu große Aufmerksamkeit erlangte die Region übrigens 1991 nach dem Fund der Gletschermumie Ötzi, zwischen dem Similaun und dem Finailspitze (3514 m ü.M.). 

Die Gipfelstation auf dem Grawand

Geografisch betrachtet liegt der Schnalstaler Gletscher, auch Hochjochferner genannt, zwischen dem Südtiroler Schnalstal und dem österreichischen Venter-Tal in den Ötztaler Alpen. Dabei umfasst der Gletscher eine Fläche von 185 Hektar und ist über drei Kilometer lang. Also, die ideale Destination für Wintersportbegeisterte mit perfekt präparierten Pisten in den verschiedensten Schwierigkeitsgraden. Zu den einzelnen Pistenkategorien findest Du in diesem Beitrag ein paar weiterführende Erklärungen.

Der Talschuss des Hochjochferner

Der eigentliche Pistenverlauf fällt nordwestlich vom Grawand in den Talschuss des Hochjochferner hinein. Während der Saison zwischen Oktober und Mai herrschen hier ideale Wintersportbedingungen und Schneesicherheit. Das gesamte Skigebiet umfasst 42 Pistenkilometer, verteilt auf 20 einzelne Strecken. Insgesamt 9 Schlepp- und Sessellifte sorgen dabei für einen reibungslosen Skigenuss.

Der höchst gelegene Punkt mit Blich auf die Grawand Gipfelstation

Nach der Ankunft auf dem Gravand geht es direkt auf einer der vielen Gletscherpisten. Was sofort auffiel, ist das Offene und Weitläufige dieses Skigebietes. Anders als ich es aus dem Riesengebirge oder Österreich kenne. Hier begrenzen die umliegenden Wälder die einzelnen Pisten und führen Dich, in einzelnen Schneisen, runter zur Liftstation.

Hüttenpause mit Blick auf das Skigebiet

Hier oben dagegen stehst Du auf einer einzigen großen Fläche aus Schnee und Eis. Das macht das Schifahren hier viel intensiver und verleiht dir zudem ein Gefühl der „Freiheit“. 

Die Schmugglerabfahrt

So ein Tag auf der Piste vergeht wie im Fluge und irgendwann muss man ja auch wieder runter. Eine Option, die Gletscher Seilbahn wie auf dem Hinweg. Für einen passionierten Skifahrer steht das aber gar nicht zu Debatte! Schon gar nicht, wenn eine acht Kilometer lange Talabfahrt die Alternative ist! Und so wurde die letzte Fahrt auf dem alten Schmugglerpfad zum größten Highlight des Tages. 

Eine enge Passage auf der Schmugglerabfahrt

Im ersten Teil geht es noch ein letztes Mal auf einer der gut präparierten Pisten bergab. Dann folgt der anspruchsvolle Teil der Talabfahrt, der Schmugglerpfad. Hier wechseln sich enge, unübersichtliche mit sehr weitläufigen Passagen ab. In einem Moment türmen sich noch gespenstisch, steile Felshänge neben Dir auf, dann wieder ein weites, ausladendes Plateau mit glasklaren Gletscherseen.

Abwärts auf dem Schmugglerpfad

Es geht stetig bergab, ohne zu wissen, was dich hinter der nächsten Kurve erwartet. Zwischendrin immer wieder der freie Blick auf die mächtigen Gipfel. Vorbei an der Teufelsegghütte, endet der Pfad schließlich an der Talstation in Kurzras. Hautnah erlebst du die ungefilterte Kraft der Natur. Das sind die Momente, in denen du das Leben in dir spürst.

Ein einzigartiger Naturraum mit einer sehr anspruchsvollen Talabfahrt, die eine gewisse Erfahrung erfordert. Also, nichts für schwache Nerven oder den jungen Ski-Novizen.

Die Gletschermumie Ötzi

Der Hochjochferner ist nicht nur ein beliebtes Wintersportgebiet. Auch im Sommer zieht es viele Leute in diese Gegend, sei es zum Wandern, Biken oder Bergsteigen. Bei einer dieser Touren machte im September 1991 ein Bergsteigerpaar einen sensationellen Fund. Unterhalb des Similaun am Tisenjoch entdeckten sie die Gletschermumie Ötzi. Der Jahrhundertfund! Er gilt als Meilenstein für die Erforschung der Jungsteinzeit und belegt, dass die Alpenpässe bereits in der Frühzeit die Kulturkreise im Alpenraum verband.

Nach 5300 Jahre im Eis hat Ötzi sein neues Zuhause im Südtiroler Archäologiemuseum in Bozen gefunden. Einen kleinen Einblick in diese faszinierende Geschichte konnte ich trotz allem in Madonna genießen. Hier befindet sich eine Außenstelle des Archäologiemuseums, das Aktivmuseum ArcheoPark Schnals

Auf einem großen Freigelände bildet der Park den Lebensraum von Ötzi nach. Zudem gibt es für den interessierten Bergsteiger die “Ötzi Glacier Tour”. Eine Wanderung auf den Spuren des Eismannes bis zur Fundstelle am Tisenjoch. 

Fazit

Rückblickend betrachtet bewahrheitet es sich immer wieder, offen für Neues zu sein, auch wenn sich das Erreichen manchmal schwierig gestalten sollte. Ich kann ohne Übertreibung behaupten, in meinem Leben die eine oder andere Skipiste gesehen und befahren zu haben. Wollte man diese einem Art Ranking unterwerfen, dann wäre der Schnalstaler Gletscher derzeit auf Platz Eins.

Das gesamte Paket hat einfach gepasst und die Skierfahrungen auf den Gletscher Pisten waren für mich außergewöhnlich. Das mag ein Stück weit auch daran liegen, dass ich als Norddeutscher das Hochgebirge ganz anders und viel intensiver war nehme. Also, wer auf der Suche nach einer neuen Skiherausforderung ist, der sollte bei der nächsten Winterplanung unbedingt auch den Schnalstaler Gletscher auf dem Zettel haben. In diesem Sinne, bleibt gesund!

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