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#14 Bulliausbau – Die Wasserversorgung

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#14 Bulliausbau – Die Wasserversorgung

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„Wasser, der Quell des Lebens“ sagt man, und dem spricht auch nichts entgegen. Kein Wasser bedeutet schlicht weg keine Existenzmöglichkeit. Und das gilt im Großen wie im Kleinen.

Das, was wir in unserem zu Hause als selbstverständlich ansehen, müssen wir bei einem Camperausbau erst einmal erschaffen.

Welche Möglichkeiten es gibt und wie Du diese planst und montierst, soll das Thema dieses Beitrages sein.

Der Wasserkreislauf

Von den Strukturen, die wir aus unserem häuslichen Umfeld kennen, sollten wir uns beim Camperausbau vorerst verabschieden. Hier gilt es ganz individuelle Lösungen zu finden.

Doch dies setzt einige Überlegungen im Vorfeld voraus. Bereits in der Planungsphase solltest Du dir dazu die folgenden Fragen beantworten:

  • Was soll meine Wasseranlage leisten?
  • Welche Verbraucher sollen installiert werden?
  • Wieviel Wasser benötige ich für wieviel Tage (autark sein)?
  • Habe ich für das Gewicht und das Volumen den nötigten Platz im Fahrzeug?

Aus den Antworten lässt sich unter anderem eine umfängliche Einkaufsliste zusammenstellen. Doch viel wichtiger sind die gewonnenen Erkenntnis für Deine Innenraumplanung. Hier spielt neben dem benötigten Platzbedarf auch die Gewichtsverteilung eine große Rolle.

Wenn wir über ein funktionierenden Wasserkreislauf reden, dann können wir das Thema in drei große Bereiche unterteilen. Die Wasserbevorratung, den eigentlichen Wasserverbrauch sowie die Entsorgung des verbrauchten Wassers.

Die Wasserbevorratung

Aus der Beantwortung des „Was Du alles benötigst.“ ergibt sich eine grobe Einschätzung was Du an Wasser bevorraten müsstest. Im Regelfall realisierst Du die Wasserlagerung im Camper über Kanister oder Wassertank.

Die Wahl ist stark abhängig von der benötigten Menge an Wasser. Reden wir über ein „Handwaschbecken“ für den morgendlichen Kaffee, dann wird ein Kanister mit 10-25 Liter völlig ausreichend sein. Steht auf Deiner Wunschliste eine lange autarke Zeit oder sogar eine Dusche, dann befinden wir uns im Bereich Wassertanks ab 80 Litern.

Je größer die bevorratete Menge wird, um so wichtiger wird auch die Wahl der Platzierung. Denn Wasser bedeutet Gewicht und diesen Fakt solltest Du unbedingt bei der Planung berücksichtigen.

Zudem kommt die Frage auf, ob die Montage inner- oder außerhalb des Fahrzeuges stattfinden soll? Eine Außenmontage erhöht unter Umständen den Materialaufwand durch spezielle Halterungen oder eine Beheizbarkeit, sollten kältere Regionen in der Reiseplanung anvisiert werden.

Ein Augenmerk solltest Du auch auf die Befüllung legen. Eine kleine Anlage mit einem Kanister kannst Du im Regelfall vom System trennen und separat befüllen. Ein Wassertank wird stets stationär montiert sein, was bedeutet, das er von außen befüllt werden muss. Daher sollte die Montage des Einfüllstutzens gut durchdacht und leicht zugänglich sein.

Bei der Montage selbst spielt auch der Gedanke „Ladungssicherung“ eine große Rolle. Wie oben bereits angesprochen, bedeutet Wasser Gewicht und dies kann sich in einem Fahrzeug schnell verselbstständigen. Kanister wie auch Wassertanks sollten daher immer ausreichend gegen Verrutschen, Bewegen und Kippen gesichert werden.

Der Wasserverbrauch

Um nun unser bevorratetes Wasser aus dem Hahn zu bekommen, bedarf es einer Wasserpumpe. Hier müssen wir grundlegend zwischen zwei Varianten unterscheiden, einem druck- oder einem drucklosen System. Die richtige Wahl ist ein Stückweit von der Größe des gesamten Systems sowie der angeschlossenen Verbraucher abhängig.

Das Drucksystem

Die Wasserversorgung über eine Druckpumpe wird in den meisten Fällen in einem großen System zum Einsatz kommen und spiegelt somit auch die teure Variante des Ausbaus wieder. Grundlegendes Merkmal hierbei ist, die Pumpe befindet sich immer außerhalb des Wassertanks. Sie wird im Leitungssystem kurz hinter dem Tank montiert und speist dann alle angeschlossenen Verbraucher.

Auch der elektrische Anschluss unterscheidet sich grundlegend von dem einer Tauchpumpe. Die Druckpumpe hat ihren eigenen Stromkreis. Die gesamte Wasserversorgung wird mit ihr an- oder ausgestellt.

Abbau einer einfachen Wasserversorgung mit einer Druckpumpe**

Im Betrieb baut die Pumpe eine Arbeitsdruck auf und hält diesen im System. Wird Wasser verbraucht, springt die Pumpe an und produziert den benötigten Druck. Hieraus ergibt sich auch der größte Nachteil eines solchen Systems. Die Anlage steht im Betrieb ständig unter Druck.

Sollte es einmal passieren, dass sich ein Schlauch löst oder die Anlage anderweitig undicht wird, würde die Pumpe ununterbrochen laufen und Wasser in den Innenraum des Fahrzeugs pumpen.

Beim Aufbau einer solchen Anlage ist daher bereits beim Einkauf auf das richtige Material zu achten. Entgegen einer drucklosen Anlage werden hier druckbeständige Schläuche verbaut und an Stutzen und Verteilern kann gerne die eine oder andere Schelle mehr gesetzt werden. Neben dem Mehr an Verbrauchern ist dies ein Grund, der die Kosten einer solchen Anlage schnell in die Höhe treibt.

Die drucklose Anlage

Etwas spartanischer gestaltet sich der Aufbau einer drucklosen Anlage. Hier befindet sich die Pumpe immer direkt im Tank oder Kanister. Der elektrische Anschluss ist eine einfache Schaltung, wobei der Wasserhahn in den meisten Fällen als Schalter fungiert. Da die Reichweite (Pumpleistung) einer Tauchpumpe begrenzt ist, ergeben sich somit keine langen Leitungswege. Auch können hier einfache und somit günstigere Klarsichtschläuche verbaut werden.

Aufbau eines simplen drucklosen Systems**

Im Regelfall findet sich eine solche Anlage immer im Küchenbereich, direkt unter der Wasser Entnahmestelle wieder. Hier sollte man auf eine ausreichende Sicherung des Kanisters sowie die leichte Zugänglichkeit achten.

Kunststoffschelle zur Schlauchbefestigung an Tauchpumpen

Aus hygienischen Gründen verbaut man die Schlauchbefestigung an der Tauchpumpe nicht mit einer Metallschelle sondern weicht hier auf eine Kunststoffvariante aus.

Grau- und Schwarzwasser

Der dritte Bereich in einem Wassersystem ist der sogenannte Grau- und Schwarzwasserbereich. Dies beinhaltet grundsätzlich die Lagerung und Entsorgung des verbrauchten Wassers. Es steht, glaube ich, außer Frage sein verbrauchtes Wasser einfach in die Umwelt laufen zu lassen. Auch wenn sich dies speziell bei kleineren Anlagen anbietet und immer noch oft zu beobachten ist.

Daher ist bereits bei der Planung dieser spezielle Punkt zu berücksichtigen. Im Regelfall sollte die Aufbewahrung der Abwassermenge gleich der mitgeführten Frischwassermenge sein. In den meisten Fällen erfolgt eine Montage außerhalb des Fahrzeuges.

Je nach Fahrzeugtyp ergeben sich ganz unterschiedliche Möglichkeiten, einen Grauwassertank zu montieren. Unter Umständen kann und muss man hier auch ein wenig kreativ werden, um den vorhanden Platz optimal zu nutzen. Es muss auch nicht immer ein fertiger Tank sein, der hier verbaut wird. DIY Varianten aus KG Rohren oder anderen Kunststoffbehältern sind, mit ein wenig Geschick, hier durchaus denkbar.

Soweit die „graue“ Theorie zum Thema Wasser. Im Detail wird es noch eine Menge mehr geben, was man bei der Planung und Montage berücksichtigen kann. Dies ist aber prinzipiell von der jeweiligen Anlage abhängig.

Meine Wasserversorgung im Bulli

Bereits in der Planungsphase hatte ich mir zum „Wasser“ einige Gedanke gemacht. Speziell ging es um den benötigten Platz für den Kanister und das Becken. Daran orientierte sich dann der finale Möbelbau. Meine gesamte Anlage ist er einfach gehalten, denn sie soll letztlich nur für das Kaffee- und Kochwasser sowie einen kleinen Abwasch reichen.

Stellplatz unter dem Waschbecken für einen 10l Kanister

Basis ist ein 10 l Weithalskanister. Eine kleine Tauchpumpe versorgt den Wasserhahn im obrigen Küchenbereich. Das war es auch schon! Schlicht und einfach.

Im Rahmen meiner #upcycling Philosophie kamen einige ausrangierte Altteile zu einem zweiten Frühling. Ein schönes Becken, in Form einer alten Emaileschüssel, fand ich für 1 Euro auf dem Flohmarkt. Zudem hatte ich noch einen alten Zapfhahn zu liegen. In Kombination mit ein paar Kupferresten aus dem Sanitärbereich entstand ein wohl einzigartiger Wasserhahn.

Emaileschüssel und DIY Wasserhahn mit einem externen Schalter für die Pumpe.

Die nostalgischen Teile fügen sich zudem sehr gut ins allgemeine Gesamtbild meines Vintage-Ausbaus. Sicherlich werde ich auch noch mal über eine zweite Zapfstelle im Heck nachdenken, aber das steht momentan noch nicht auf dem Zettel.

** Die abgebildeten Produktbilder dienen nur der Visualisierung. Sie sind nicht zwingen für den Aufbau nötig.

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